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Probleme mit dem Speicher­controller und BIOS

Einleitung: In diesen Fall handelt es sich um jemanden, der seinen PC aufrüsten will. Vorbildlicherweise hat er den alten Speicher und das Mainbord/PC-Handbuch zum Händler mitgenommen, der ihn auch gleich ein richtigen Riegel mitgeben hatte. Bei seinen ersten Versuchen hatte er bemerkt, dass nach einer Weile ruhigen Arbeiten mit Windows zu Hardwareabstürzen kam (kein Bluescreen). Er brachte den Riegel zurück wo kein Fehler im Riegel festgestellt werden konnte. Dies ist weniger als eine art Threat oder ähnliches zu sehen. Sondern viel mehr als eine art Wegweiser. Vor allen wer Probleme mit sein BIOS oder Hardwarekomponenten hat, wo Treiber keine Lösung sind, könnte hier geholfen werden. Im Speziellen geht es hier darum, den Fehler eines anscheinend nicht reibungslosen funktionieren Dual-Channel-Modus wieder zum laufen zu bringen.


Als erstes wurde von mir erst einmal ausgeschlossen das es sich um ein eventuellen Softwarefehler handelt. Wenn es einer ist, so kann man es herausfinden, indem man sich den Bluescreen im Falle eines Crashes anzeigen lässt. Der nötige Eintrag befindet sich in Systemeinstellungen auf dem Register Erweitert, Einstellungen im Bereich Starten und Wiederherstellen. Das automatische Neustarten sollte deaktiviert sein.

Er wies mich auf darauf hin, dass der Speicher einzeln ohne Probleme läuft, nur in Zusammenarbeit mit den anderen Riegel, gleiche Größe, gleiche Timings, zu Störungen kam. Da es nicht zu einen Bluescreen kommt, müsste es also ein Hardwarefehler sein. Schuldiger Nummer 1: Der Speichercontroller.

Der nächste Schritt ist herauszufinden, um welches Mainboard es sich handelt. Da es sich um ein Komplettrechner, also fertig zusammengeschraubt, handelt, ist das nicht ganz so einfach wie es im ersten Moment scheint. Da viele Hersteller die Mainboards an ihren Bedürfnissen anpassen, was auch der Grund ist, warum Treiberupdates nach Möglichkeit immer vom Hersteller des Rechners und nicht vom Mainboard-Hersteller bezogen werden sollten. Da so die Möglichkeit eines Fehlen von bestimmten Komponenten die in "Referenz"-Treibern nicht vorhanden sind zu vermeiden.

Da nun der Mainboard-Typ und -Hersteller unbekannt waren, nutzen wird das Tool CPU-Z. Dieses Tool ist Freeware, kostet also kein Geld und ist mit unter 400 KB auch für analoge Modems zu bewältigen. Nach dem erfolgreichen Download und Entpacken des Tools und dem darauf logischerweise folgenden Ausführen, wurde ein weiteres Hindernis offenbart. Der Hersteller des Rechners hat das Mainboard so konfiguriert, dass folgendes ausgegeben wurde:

Model: nVidia-nForce
Chipset: nVidia nForce2 400
Rev.: C1
Southbridge: nVidia nForce2 MCP

Meine Schlussfolgerung darauf: Das sagt wieder überhaupt nix aus. Okay, nun wissen wir aber das es ein nVidia-Chipsatz ist der in Version 2 vorliegt und somit Dual-Channel unterstützt. Dual-Channel soll im optimalen Fall dafür sorgen, dass sich zwei Riegel wie einer verhält und damit die Geschwindigkeit und den Durchsatz erhöht. Schwierigkeiten treffen bei bestimmten Herstellern und wildes Gemische auf. Da hier zwar verschiedene Hersteller aber gleiche Speicher-Typen verwendet wurden und keine Third-Party-Riegel, konnte man von ausgehen, das der Fehler aufgrund mangelnder Unterstützung des Dual-Channels abschmierte, da dieses Feature noch recht jung war als nVidia damit angefangen hat. Also sollte man auch mit entsprechenden Konsequenten rechnen. Bei aktuelleren Chipsätzen ist dies - Gott sei Dank - eher eine Ausnahmeerscheinung geworden.

Was konnte helfen? Nunja, da Windows offensichtlich problemlos startete und der Riegel okay war und Treiberupdates mit Sicherheit kaum Linderung schaffen dürften, musste also BIOS-Update her.

Dank findiger Beschriftungsmethoden des Mainboard-Herstellers war das auch nicht so schwer. Zwischen den PCI-Steckplätzen oder den AGP-Richtung-Speicherriegel steht meist auch der Mainboard-Typ samt Revision. Die Revision ist auch sehr wichtig, da der Hersteller aus Fehlern lernt und diese anpasst und ändert - so enstehen Revisionsnummern. Unter Umständen ändert sich in diesen Zuge auch die Art und Weise, wie das BIOS zu arbeiten hat.

Bei seinen Mainboard-Stand: M7NCD 02 Version 3.0

Joa, das ist schon ein weit fortgeschrittenes Modell. Aus dieser Typenbezeichnung lässt sich dank einer beliebigen Suchmaschine nun der Hersteller herausfinden. In diesem Fall Biostar. Dort ist ein BIOS-Update zu finden. Dieses BIOS-Update beseitigt laut Hersteller nur einen Fehler der Power-LED.

So, um kurz was einzuwerfen: von Bios-Updates sollte man die Finger lassen, wenn man sich da nicht auskennt oder sich zu unsicher ist. Und sollte auch vermieden werden, wenn das Mainboard tadellos läuft. BIOS-Updates sollten nur bei Fehlern eingesetzt werden, die anders nicht lösbar wären. Also bei Speicher-Problemen oder offensichtlichen USB-Problemen, usw., die nicht mittels Treiber oder Programme gelöst werden können. Da ein BIOS-Update so was wie ein Eingriff in das Hirn des Mainboards ist, MUSS drauf geachtet werden das auch das richtige BIOS aufgespielt wird. Ein falsches BIOS spielt man im schlimmsten Fall nur einmal auf. Das BIOS-Update hat neben vielen netten Bugfixes auch die Aufgabe, Speicher-Timings und die Koordination verschiedner Mainboardkomponenten zu steuern, weshalb der Eingriff auch nicht ohne Weiters durchzuführen ist.

Auf der Herstellerseite befindet sich neben der *.bin-Datei, oder ggf. anders genannte Datei auch meist eine *exe - in diesen fall awd826g.exe. Diese Datei ist zum überspielen des BIOS-Files unter DOS gedacht. Es gibt also 3 Möglichkeiten ein BIOS zu überspielen:

1. Über das BIOS selber: die meisten Hersteller haben eine Art Flash-Utility ins BIOS implementiert, womit ein einfaches und sauberes überspielen des BIOS-Files möglich ist, ohne sich mit evtl. vorhanden Speicher-Manager rumzuplagen. Das BIOS-File sollte auf einer Diskette vorliegen. Es macht sich bekanntermaßen leichter, wenn die Datei einen leicht merkbaren Namen hat, z. B. bios.bin. Der Grund liegt darin dass das BIOS keine Funktion zum durchsuchen einer Diskette hat. Und wenn ja, sind das eher Ausnahmefälle. Nach Auswahl der Datei bestätigt man sein Vorhaben mit einen kalten Druck auf die Z-Taste. Da im BIOS eine englische Tastatur voreingestellt ist, ist Y und Z vertauscht. Und los geht's...

2. Die DOS-Variante: wir brauchen: eine unter Windows formatierte Startdiskette und dann die beiden Dateien. Nun starten wir nicht wie gewohnt den PC von Windows aus, sondern von der Diskette. In den meisten Rechnern ist das ohnehin so eingestellt dass zuerst die Diskette, dann das CD/DVD-ROM-Laufwerk und dann frühestens die Festplatte gebootet wird. Wie Gott so will, startet nun der Rechner mit einer DOS-Oberfläche im A: prompt... Fein - und nun? Wie erwähnt, war da ja noch eine exe-Datei gewesen - die ist dafür gedacht. In der Regel wird einfach nur die exe- dann das BIOS-Datei dahinter geschrieben und mit Enter bestätigt. Allerdings kann man sich mit den Schalter /? oder -? Hilfeoptionen anzeigen lassen um z. B. das alte BIOS auf der Diskette speichern zu lassen um es eventuell wieder zurück zu spielen.

3. Die Windows-Methode: Das ist die mit Abstand leichteste Methode, ein BIOS auf den aktuellsten Stand zu bringen. BIOS-File runterladen, Programm starten - fertig. Hach, wär das schön. Aber: erstens muss auf der Mainboard-CD - sofern vorhanden - ein solches Programm vorhanden sein oder zumindest auf der Webseite des Herstellers. Des Weiteren sollte STRENGSTENS darauf geachtet werden, dass da keine Programme wie Virenscanner zwischen funken. Am besten alles deaktivieren einschl. der vielleicht noch bestehenden Netzwerkverbindung. Virenscanner aus, Firewall aus, Schnellstarter (Adobe, Office und Konsorten) ausschalten.

Des Weiteren sollte drauf geachtet werden, dass das in einer absolut narrensicheren Umgebung passiert. Wenn z. B. der kleine Sven über das Netzkabel des PCs stolpert, während er das Update macht, war's das. Der PC wird sich beharrlich weigern zu Starten. Wie auch - es fehlt ja noch die Hälfte. Abhilfe schaffen dort so nützliche Sachen wie Dual-BIOS. Das bedeutet, dass im Falle eines Versagen des ersten BIOS das Orginal wieder überspielt wird und somit wieder ein lauffähiges System hergestellt wird. Die andere Möglichkeit ist, das BIOS zu demontieren und es neu schreiben zu lassen. Entweder mit den vorher gespeicherten Original oder dem Neuen. Kostenpunkt: zwischen 10 bis maximal 50 EUR.

Am optimalsten wäre nun ein CMOS-Reset: er wird entweder über das Entfernen der runden Backup-Batterie ermöglicht oder über das Umstecken einer Brücke. Sie ist in der Regel mit "Clear-CMOS" beschriftet. Das macht man deswegen, weil im flüchtigen Teil des BIOS noch alte Einstellungen vorhanden sind mit denen das neue nix anfangen kann.

Nach erfolgreichen überspielen, löschen, setzen der Einstellungen und den ersten freudigen erklingen der Windows-Start-Musik könnte die Windows-Hardware-Erkennung neue Sachen finden. Keine Sorge... lasst ihn machen.

Es sollte nach Möglichkeit in diesen Atemzug auch ein Treiber-Update vorgenommen werden. Damit man nun endgültig Fehler und Probleme durch veraltete Daten ausräumen kann.

Verfasst von FPA Headcrash